Jupiter im Quadrat zu Saturn-Neptun

Ein kosmischer Reality-Check: Wenn Träume und Visionen auf den Prüfstand kommen
Der Juni 2025 steht im Zeichen einer gleichermaßen kraftvollen wie vielschichtigen astrologischen Konstellation. Jupiter ist inzwischen im Krebs angekommen – einem Zeichen, das nach Geborgenheit, seelischer Verbundenheit und Mitgefühl strebt. Jupiter in diesem Zeichen steht für Gefühlsreichtum und lässt uns Sinn in der Beschäftigung mit unserer inneren Welt finden. Er möchte hier nicht nur wachsen, sondern uns an unsere emotionalen Wurzeln erinnern. Doch der Start in dieses sensible Zeichen, wird von einem ziemlich herausfordernden Aspekt begleitet.
Genau genommen sind es sogar zwei Aspekte. Jupiter bildet am 15.06. ein Quadrat zu Saturn, und am 19.06. eines zu Neptun. Saturn und Neptun nähern sich indes ihrer Konjunktion, die aufgrund der kommenden Rückläufigkeit noch nicht ganz exakt wird (erst 2026), aber dennoch deutlich spürbar ist.
Diese Quadrate stellen jeweils wichtige Etappen in zwei interessanten astrologischen Zyklen dar.

Jupiter-Saturn Zyklus
Der Jupiter-Saturn Zyklus begann am 21. Dezember 2020* und dauert in etwa 20 Jahre. Das aktuelle Quadrat kennzeichnet eine Wachstumskrise innerhalb dieses Zyklus und hat 2024 bereits zweimal stattgefunden (allerdings noch in anderen Zeichen). Das Quadrat im Juni ist das letzte, und findet erstmals in den Zeichen Krebs und Widder statt. Es ist jetzt also spannend, zu reflektieren, was um den 19. August und den 24. Dezember 2024 persönlich, aber auch kollektiv so los war. Die Themen können jetzt fortgesetzt werden, und zwar mit ganz neuen Impulsen…
Dieser Zyklus hat thematisch mit stabilem, nachhaltigem Wachstum zu tun, mit unseren Überzeugungen und Visionen, sowie mit den Grenzen und Prüfungen, die uns auf diesem Weg begegnen. Es geht darum, eine Balance zwischen visionären Zielen und realistischer, geerdeter Umsetzung zu finden.
Das aktuelle Quadrat prüft nun die Tragfähigkeit dieser Visionen und Vorstellungen. Es reicht nicht mehr, einfach nur große Träume zu haben. Jetzt ist ein Realitätscheck nötig. Und Reife und Verantwortung – besonders für das, was uns wirklich am Herzen liegt. Vielleicht merken wir, dass bestimmte Ziele zu groß, zu weit oder zu idealisiert waren. Vielleicht zeigt sich auch, dass wir uns verausgabt haben, in etwas investiert haben, das nicht mehr im Einklang mit unseren inneren Werten steht. Der Wunsch nach Stabilität trifft auf die Notwendigkeit, loszulassen, was keine Zukunft hat oder nicht auf festem Boden steht. Gerade im emotionalen Feld, in Beziehungen, Familie, Heimat, Zugehörigkeit, kann das zu tiefen inneren Klärungen führen – aber zunächst auch zu Herausforderungen.

Jupiter-Neptun Zyklus
Der Jupiter-Neptun Zyklus begann mit der Konjunktion der beiden Planeten im Zeichen Fische am 12. April 2022* – er dauert ca. 13 Jahre. Auch hier zeigt das aktuelle Quadrat eine Wachstums- bzw. Entwicklungskrise an. Im Unterschied zu Jupiter-Saturn findet es allerdings nur einmalig statt.
Inhaltlich finden wir bei Jupiter und Neptun Themen rund um Glauben, Spiritualität, Ideale, Güte, Träume, Visionen und Sinn. Es geht darum, durch Vertrauen und Hingabe an etwas Größeres zu wachsen – uns als Teil dieses Größeren zu erkennen. Vielleicht erleben wir auch kleine Erleuchtungsmomente und erfahren, wie sich universelle Liebe anfühlt. Spirituelle oder mediale Anlagen können aktiviert und im Idealfall zum Wohle der Gemeinschaft gelebt werden. Nächstenliebe, ethisches und gütiges Handeln stärken unser Sinngefühl.
Das Quadrat kann jetzt anzeigen, wo wir möglicherweise zu viel projiziert haben – auf andere Menschen, auf Träume oder verklärte Vorstellungen. Vertrauen kann uns zwar zutiefst nähren, aber ebenso in die Irre führen, wenn es nicht mit Bewusstheit und Klarheit einhergeht. Es besteht die Gefahr, uns in Erwartungen, Hoffnungen, Wunschträumen und Illusionen zu verlieren. Opfertum, aber insbesondere auch Sehnsüchte und Suchtthemen können sich jetzt zeigen. Und gleichzeitig öffnet sich ein Raum für spirituelle Heilung, wenn wir bereit sind, die Illusionen abzulegen, die uns von unserer wahren Essenz trennen.
Der leichte Hang zur Blauäugigkeit von Jupiter-Neptun kann durch Saturn deutlich abgefedert werden. Er fordert uns auf, genau zu prüfen, kritisch zu sein und zu hinterfragen, sorgt aber mitunter für Ernüchterung und (notwendige!) Desillusionierung. Es braucht eine gesunde Balance zwischen Kontrolle und Vertrauen. Wenn die Waage zu stark auf eine Seite ausschlägt, entsteht ein Ungleichgewicht, das uns langfristig schwächt.

Saturn-Neptun Zyklus
Der aktuelle Saturn-Neptun Zyklus neigt sich dem Ende zu. Er hat 1989 begonnen und dauert bis zur nächsten Konjunktion Anfang 2026. Dann beginnt ein neuer Zyklus.
Saturn und Neptun nähern sich Mitte Juli bis auf 13 Bogenminuten an. Die Konjunktion wird also gradgenau, aber streng genommen noch nicht ganz exakt – das passiert schließlich am 20. Februar 2026.
Auch wenn es zu diesem Aspekt wahrscheinlich Anfang 2026 einen eigenen Beitrag geben wird, möchte ich hier kurz vorgreifen – denn spürbar ist er ja auch jetzt schon. Und da sich Saturn und Neptun innerhalb eines sehr kleinen Orbis bewegen, bleibt er das auch mehr oder weniger stark bis ca. März 2026.
Im Saturn-Neptun Zyklus prallen Realität und Traum, Klarheit und Chaos, Disziplin und Sehnsucht aufeinander. Eine typische Verwirklichungsform dieser Verbindung wäre das Auflösen von Strukturen. Veraltete Systeme können auseinanderfallen, wobei Neptun häufig erstmal Chaos und Orientierungslosigkeit bringt, bis früher oder später Klarheit einkehrt.
Im Positiven kann diese Konjunktion eine Basis für massive Veränderungen bilden, die auf Solidarität und Mitgefühl beruhen. Was diese Konjunktion so spannend macht, ist die Tatsache, dass sie an den ersten Graden des Zeichens Widder stattfindet. Im Februar sogar auf 0 Grad – ein Kardinalpunkt, der den Beginn von etwas ganz Neuem anzeigt. Da bei Saturn-Neptun das Stoffliche mit dem Formlosen in Berührung kommt, kann das im Bereich der Spiritualität und der Bewusstseinsentwicklung sehr spannende Erkenntnisse bringen. Auf Weltenebene kann es aber durchaus zu Zusammenbrüchen und chaotischen Zuständen kommen, die aber notwendig sind, um Neues entstehen zu lassen.
Übrigens: Der Fall der Berliner Mauer fand statt, als die Saturn-Neptun Konjunktion das zweite Mal gradgenau war. (09.11.1989, 10° Steinbock)

Wie fließt alles zusammen?
Wenn wir all diese Zyklen und Aspekte zusammen betrachten, erkennt man klar, dass wir an der Schwelle zu einer großen kollektiven Entwicklung stehen. Wenn wir noch weiter rauszoomen und auch die anderen großen Planeteningresse sowie den Epochenwechsel miteinbeziehen, sehen wir, dass wir ohnehin schon mittendrin sind.
Die Kombination der hier genannten Aspekte könnte man so zusammenfassen: Jupiter bringt das Streben nach Sinn und Wachstum, Saturn fordert Klarheit und Verantwortung, Neptun öffnet uns für Visionen, Hingabe und spirituelle Erfahrungen. Die kommenden Wochen fordern uns auf, unsere Träume auf Verwirklichung zu prüfen, Weltbilder zu hinterfragen, Illusionen zu verabschieden, und uns einen langen Atem anzutrainieren. Es geht auch darum, die Brücke zu schlagen zwischen persönlichen Zielen und einer gemeinschaftlichen Ausrichtung auf eine Zukunft, in der es sich zu leben lohnt.
In der Komplexität dieser Konstellation sind viele Verwirklichungsformen möglich, die individuell sehr unterschiedlich ausfallen können. Den genannten Themen unsere Aufmerksamkeit zu schenken, ist definitiv wertvoll – und hilft uns, zu verstehen was sich im eigenen Leben und auf der Weltenbühne gerade zeigt.
Wie lange sind die Themen spürbar – und wer ist besonders betroffen?
Die Energie des genannten Jupiter Quadrats zu Saturn-Neptun ist von Anfang Juni bis ca. Anfang/Mitte Juli im Feld. Die Saturn-Neptun Konjunktion von Anfang Juni bis August, aber insgesamt bis ca. März 2026
Ganz direkt betroffen sind Menschen mit persönlichen Horoskopfaktoren zwischen ca. 0-4° der kardinalen Zeichen Widder und Krebs. Und außerdem der gleiche Gradbereich der Zeichen Waage und Steinbock. Auch die letzten Grade (ca. 28-29°) der beweglichen Zeichen, vor allem Zwillinge und Fische, dürften die Themen noch etwas deutlicher wahrnehmen. Wie sich diese Transite persönlich zeigen, hängt aber vom ganzen Horoskop ab. Insbesondere davon, welche Planeten konkret aktiviert werden und von ihrer genauen Position im Horoskop.
* Der Beginn eines Zyklus ist immer ein Saatmoment. Wenn du möchtest, kannst du überlegen – oder gegebenenfalls in deinem Tagebuch nachlesen – was bei dir persönlich zu diesen Zeitpunkten los war. Was hat dich beschäftigt? Was hat sich vielleicht gerade in deinem Leben verändert? Was hat angefangen? Es kann sich dabei sowohl um innere, als auch um äußere Prozesse handeln. Jetzt ist eine gute Zeit, um Bilanz zu ziehen und zu überprüfen, was es loszulassen gilt, damit du mit leichterem Gepäck weitergehen kannst.
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